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Ahnenforschung


Berichte

Hier berichte ich über Orte und Inhalt gefundener Quellen, gebe Hinweise zu Projekten, Neuerungen auf dieser Homepage, Downloads, Tipps zur Nutzung und zum Inhalt der Datenbank.

08.01.2023

Familienforschung in Soldin

Im BLHA wurde kürzlich die Akte (Rep. 8 Soldin 876) zu einem bisher in der Literatur nicht genannten Militärfriedhof in Soldin entdeckt. Es handelt sich um einen kleinen im Jahre 1776 vor dem Pyritzer Tor, rechts neben der Straße nach Pyritz angelegten Friedhof, der für die Bestattungen der niedrigen Dienstgrade genutzt, während die Offiziere auf den städtischen Friedhöfen beerdigt wurden. In napoleonischer Zeit (1806-1812), als in Soldin ein französisches Militär-Hospital existierte, wurde der Friedhof von diesem als Begräbnisplatz benutzt, anschließend aber stillgelegt. 1827 wurde der Begräbnisplatz vom Militär wieder reklamiert und nach entsprechenden Verhandlungen mit dem Magistrat der Stadt und den Eigentümern der angrenzenden Grundstücke und Scheunen bis 1841 für die Bestattung niedriger Dienstgrade genutzt. Danach wurde das Areal an Bürger der Stadt zur Nutzung als Weidefläche, für die Gras- und Heugewinnung verpachtet. 1. Pächterin war die Ackerbürgerwitwe Haase, die von den am 17. Juni 1841 angetretenen Bietern mit 1 Taler und 20 Silbergroschen Jahrespachtbetrag den Zuschlag erhielt. Danach geriet der ehemalige Militärfriedhof völlig in Vergessenheit. Die Akte enthält eine Skizze des Geländes und ein Verzeichnis der im Zeitraum 1827-1841 verstorbenen Militärpersonen und verstorbenen Angehörigen, mit Angabe des Friedhofes (Kirchhof). In dem Verzeichnis werden 3 Friedhöfe genannt, MK=Militärfriedhof, PK=Pfarrfriedhof und NK=Neuer Friedhof. Die Namen der Verstorbenen, Stand, Alter, Todestag und Kirchhof wurden erfasst und veröffentlicht.

- Gestorbene Militär Soldin 1827-1841

Eine weitere Überraschung fand sich in einer Akte (BLHA, Rep. 8 Soldin 707) über die Regulierung der Stolgebühren der Kirchenbeamten, in der zunächst nur Kircheninterner Schriftverkehr vermutet wurde. Hierin fand sich ein vollständiges Verzeichnis der Mitglieder der lutherischen Kirchengemeinde zu Soldin im Jahre 1850. Wenn man davon ausgeht, dass der größte Teil der Bevölkerung seiner Zeit der ev. luth. Konfession angehörte, enthält das Verzeichnis, immerhin 1192 Nennungen, die Namen fast aller in der Stadt und den zur Stadt gehörenden Vorwerken im Jahre 1850 lebenden Familien. (Name, Vornamen nur teilweise, Gewerbe, Haus-Nr.)

- Luth. Kirchengemeinde Soldin 1850

Einem Hinweis von Stefan Rückling auf weitere Personen aus oder mit Bezug zu Soldin folgend wurden aus dem “Pfarrerbuch der Mark Brandenburg“ 2 Verzeichnisse der Pfarrer aus den Kirchenkreisen Königsberg II und Soldin seit der Reformation bis ca. 1936 erfasst. Die Verzeichnisse enthalten die Namen der Geistlichen und den Zeitraum ihrer Tätigkeit in den jeweiligen Kirchengemeinden.

- Pfarrer Kirchenkreis Königsberg II
- Pfarrer Kirchenkreis Soldin

Die Erfassung der Geburtslisten zur Militärstammrolle der Stadt Schönfließ Nm., männliche Geburten 1836-1875, wurde jetzt mit der Freigabe der Tabellen für den Zeitraum 1862-1875 abgeschlossen.

- Geburten Schönfließ 1862-1875

Darüber hinaus wurden weitere Zufallsfunde bearbeitet und ins Personenbuch aufgenommen.

Admin - 15:37:43 @ Allgemein | Kommentar hinzufügen